Redaktionen tauchen in medienethischen Studien und Ratschlägen nur en passant auf – und nicht als eigenständige Institutionen der Medienethik. Dass sich dies in der Redaktionspraxis zurzeit ändert und auch ändern sollte, begründe ich in einem Beitrag für das neue „Handbuch Medienethik“, das Christian Schicha und Carsten Brosda herausgegeben haben und das gerade erschienen ist. Einige Stichworte meines Betrags: redaktionelle Verantwortung, Redaktionskodex, offene/transparente Redaktion, Ombudsmann, Leserbeirat, Fehlerkorrekturen. Die Perspektive: Die Redaktion ist die Institution, die eine Werteorientierung garantieren und dem Publikum signalisieren muss. Jede einzelne Redaktion muss um Vertrauen beim Publikum werben, um das diffuse Misstrauen zu durchbrechen, das sich auf alle Medienanbieter gelegt hat.