Was ist ein Plagiat im Journalismus? – Ein Essay aus aktuellem Anlass

Der Begriff und die Bedeutung von „Plagiat“ wurden in jüngster Zeit aus der Wissenschaft in den Journalismus unreflektiert übernommen. Das ist hochproblematisch und gefährlich, weil für beide Professionen andere Standards und Maßstäbe gelten, aber alleine der öffentliche Vorwurf des Plagiats das Potenzial hat, Ruf und Karrieren zu zerstören. Mein Essay in der Fachzeitschrift „Journalistik.online“ möchte zu einer differenzierten Debatte beitragen und damit auch dazu, dass Skandalisierungen zum Thema Plagiat im Journalismus vermieden werden. An welchen Maßstäben kann man sich orientieren? Bei der Recherche und beim Schreiben – ebenso wie bei aufkommenden Vorwürfen nach der Veröffentlichung? Was ist eine gängige, was eine angemessene journalistische Praxis – und was ein »No go«?
https://journalistik.online/ausgabe-2024/was-ist-ein-plagiat-im-journalismus/

Innovations in Journalism: Buch mit Ergebnissen aus drei Jahren internationaler Forschung

Drei Jahre Forschung mit 20 Kolleginnen und Kollegen aus fünf Ländern: Unser finales Buch ist jetzt Open Access (also kostenlos für alle) beim renommierten Verlag Taylor&Francis online erschienen. Es steht alles drin, was wir zu Innovationen im Journalismus herausgefunden und analysiert haben. Zum Beispiel zu den Typen von Innovationen, zu hemmenden und fördernden Faktoren und zum Zusammenhang mit den Aufgaben des Journalismus in der Demokratie. Und vielen, vielen Beispielen aus der Praxis.

Hier der Link: https://www.taylorfrancis.com/books/oa-edit/10.4324/9781032630410
Ein ganz kurze Zusammenfassung: This volume explores innovations in journalism: the goals and expectations associated with them, promoting and hindering framework conditions, and their social and industrial impact. Drawing on an international research project conducted in Germany, Austria, Switzerland, Spain, and the United Kingdom, the book takes a complex approach, considering media policy preconditions and the social impact of journalistic innovation from a comparative perspective. The key findings are examined and presented on different levels: theoretical, methodological, and – as the focus – empirical.
Having identified the most relevant innovations in each of the five countries, a total of 100 case studies are examined to explore the influence of these innovations on the quality of journalism and its normative role in democratic societies and to analyze which preconditions support or inhibit the development and implementation of the innovations in news organizations. The interdependencies between journalistic innovations and their media policy preconditions are compared in a system-analytical way – concluding with the lessons that can be learned from the macrolevel (policies) and the mesolevel (organizations).
This insightful and truly international volume will interest professionals, scholars and students of journalism, media and communication studies, media industry studies, and related fields.

Impuls zu „KI im Newsroom“: Künstliche Intelligenz in Redaktionen nutzen

In unserem Impuls für die Friedrich-Ebert-Stiftung geben Jonas Schützeneder, Michael Graßl und ich einen knappen, aber umfassenden Überblick zum Thema KI im Journalismus: Wir zeigen die Anwendungsbereiche in allen Stationen des journalistischen Workflows auf und haben Handlungsempfehlungen u.a. für redaktionelle Leitlinien zusammengefasst. Kostenlos unter: Grenzen überwinden, Chancen gestalten. KI im journalistischen Newsroom – Bestandsaufnahme, Perspektiven und Empfehlungen für Journalismus und Politik.

Internationale Studie: Was treibt, was behindert Innovation im Journalismus?

Woher kommt Innovation in den Journalismus, wie wird sie umgesetzt, und welche Faktoren treiben oder behindern ihre Entwicklung? – Unser zweiter länderübergreifender Aufsatz aus unseren großen Forschungsprojekt „JoIn-DemoS“ (Journalism Innovations in Democratic Societies) ist erschienen. Hier fokussieren wir auf das Wechselspiel zwischen Journalist:innen, Medienorganisationen und der Gesellschaft. Wir haben 100 Fallstudien mit 137 leitfadengestützten Interviews mit Führungskräften oder Projektleiter:innen in 5 Ländern durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Schwerpunkt der unterstützenden und hemmenden Faktoren intern und auf der Mesoebene liegt und dass viele Parallelen zwischen den Mediensystemen bestehen. Interne Faktoren sind die intrinsische Motivation des Einzelnen, die durch ein aufgeschlossenes Management unterstützt werden muss, das eine Kultur des Experimentierens ohne wirtschaftlichen Druck ermöglicht und interdisziplinäre Teams zusammenstellt. Länderübergreifend und unabhängig vom jeweiligen Mediensystem lassen sich drei externe Schlüsselfaktoren für Innovationen im Journalismus ausmachen: Technologie, gesellschaftlicher Wandel und Veränderungen in der digitalen Medienwelt. Und: Die Studie bestätigt einmal mehr wie durch ein Vergrößerungsglas, dass Journalismus in erster Linie ein öffentlicher Dienst und nur eingeschränkt ein ökonomisches Gut ist, was insbesondere für jene Innovationen gilt, die die Rolle des Journalismus in einer demokratischen Gesellschaft stärken. Der Aufsatz ist kostenlos im peer-reviewed Journal „Media and Communication“ zugänglich.

Vortragsvideo: Innovationen im Journalismus

Was genau sind die wichtigsten Innovationen, die den Journalismus im letzten Jahrzehnt geprägt haben? Welche Faktoren begünstigen oder behindern Innovationen, und welche Auswirkungen haben sie auf die Funktion des Journalismus in demokratischen Gesellschaften? Um diese Fragen ging es in einem großen Forschungsprojek #JoInDemoS mit insgesamt 24 Journalismusforschern aus fünf Ländern (Journalism Innovation in Democratic Societies). In diesem kurzen Vortrag haben Maike Körner und ich einige der wichtigsten Erkenntnisse vorgestellt und diskutiert. Im Video sind 20 Minuten Vortrag und 30 Minuten Rückfragen und Diskussion enthalten. Organisiert vom Team „Science Journalism in the Digital Age“ und moderiert von Dr. Leonard Novy.

Zum Vortragsvideo: https://www.youtube.com/watch?v=DYQV28XelIA. Hintergründe zum Projekt: https://innovations-in-journalism.com und https://fordoc.ku.de/id/eprint/2779/.

Buch Journalismusforschung in 3. Auflage erschienen

17 Beiträge von 23 Autor*innen – zu vielfältigen Themen: Unser Buch „Journalismusforschung. Stand und Perspektiven“, das ich zusammen mit Christoph Neuberger (FU Berlin) herausgebe, ist gerade in 3. Auflage erschienen. Zentrale Forschungsbereiche, Theorien und Ergebnisse werden kompakt präsentiert. Für die neue Auflage wurden alle Beiträge aktualisiert und das Buch um neue Aufsätze zu aktuellen Trends im Journalismus erweitert. In der Nomos-e-library kann man das Buch – oder Teile daraus – lesen: https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783748928522/journalismusforschung. Das Buch wendet sich an Interessierte aus Wissenschaft und Studium wie auch aus der Praxis, die Einblick in die Forschung gewinnen wollen. Herzlichen Dank an alle Autor*innen für ihre akribische Arbeit!

Internationale Studie erschienen: Innovationen im Journalismus

Über Innovationen wird viel geredet. Aber was ist das überhaupt und sind Innovationen im Journalismus in allen Ländern gleich oder ähnlich? – Bei unserem Forschungsprojekt „JoIn-DemoS“ (Journalism Innovations in Democratic Societies) arbeiten 20 Wissenschaftler*innen aus fünf Ländern zusammen. Nun ist unser erster länderübergreifender Aufsatz erschienen: Wir haben die Ergebnisse unserer ersten Teilstudie zusammengefasst, in der wir zunächst herausfinden wollten, welche Innovationen im Journalismus in verschiedenen Ländern überhaupt als relevant eingeschätzt werden. Mehr als 1.000 Innovationen konnten identifiziert und zu 50 Clustern zusammengefasst werden. Unterschiede haben sich zwischen allen Ländern ergeben – egal ob in ähnlichen Mediensystemen wie in D, A oder CH oder in unterschiedlichen wie im Vergleich mit Spanien oder UK. Aber: „Some innovations were ranked high everywhere including data journalism, collaborative and investigative networks, audience participation, journalism in social media and the establishment of paywalls“. Der Aufsatz ist kostenlos im peer-reviewed Journal „Journalism and Media“ zugänglich.

n-tv-Beitrag über „KI im Journalismus“

„Ratgeber Hightech“ bei n-tv (27.6.2022): der Beitrag „Wie KI im Journalismus zum Einsatz kommt“. Das n-tv-Team war bei uns an der KU im Fernsehstudio. Hier kann man den Beitrag anschauen (wir kommen ab Min. 3:00) 😁:
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/ratgeber/Wie-KI-im-Journalismus-zum-Einsatz-kommt-article23425516.html

Publikationen zu Künstlicher Intelligenz im Journalismus

Seit gut einem Jahr beschäftigen wir uns am Lehrstuhl mit dem Thema „Künstliche Intelligenz im Journalismus“. Teile des Lehr- und Forschungsprojekts waren und sind Kooperationen mit Redaktionen wie z.B. BR und Spiegel, ein Fellowship mit dem KI-Campus oder Kurzvorträge und Impulse z.B. beim Deutschen Presserat. Inzwischen sind ein paar kürzere und längere Beiträge dazu erschienen, die – so hoffen wir – lesenswert für alle sind, die noch wenig dazu wissen und einen Überblick wünschen, ebenso wie für diejenigen, die sich schon gut auskennen und auf unsere Systematisierung gespannt sind.
– ein längerer Aufsatz in der wissenschaftlichen Zeitschrift Journalistik: „Künstliche Intelligenz als Assistenz. Bestandsaufnahme zu KI im Journalismus aus Sicht von Wissenschaft und Praxis“
– eine Reflexion unseres Lehrprojekts im Masterstudiengang Journalistik in Kooperation mit dem KI-Campus: „Künstliche Intelligenz im Journalismus: Systematisierung, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven aus einem Lehrforschungsprojekt
– ein kurzer Blog-Beitrag beim KI-Campus: „KI als Anwendung im Journalismus: zwischen Misstrauen und Aufklärung“ 

Ergänzung: You Tube-Aufzeichnung des Vortrags „KI und Journalismus“ zusammen mit Michael Graßl am 24. Mai 2022 im Bayern Lab Eichstätt.

Studie erschienen: Innovationslabore 2.0 als Motor der Transformation

Sie heißen SWR X Lab, HH Lab, WDR Innovation Hub, DW Lab oder ida (MDR/ZDF) – und sie sind Motor für Innovation und Transformation des Journalismus: Innovationslabore in Medienunternehmen. Unsere Studie zur zweiten Generation dieser Labs ist jetzt als open access-Aufsatz mit kostenlosem Zugang erschienen. Die ersten Labore begannen in vielen Ländern vor rund zehn Jahren. In jüngerer Zeit baut eine neue Generation auf den Erfahrungen der ersten Labore auf. Unser Beitrag untersucht, welche Learnings die Lab-Mitglieder im Vergleich zu den Pionieren der ersten Generation gemacht haben. Die explorative Studie konzentrierte sich auf fünf Labs in Deutschland. Ein Entwicklungssprung zeigt sich in den vielfältigen Bemühungen der Labormitarbeiter, nicht mehr in ihrem Laborumfeld zu verbleiben, sondern als Innovationsmotor für die Transformation ihrer Medienorganisation zu wirken: durch Wissenstransfer, Weitergabe neuer Ideen und Ansätze durch Fortbildung, umfassende und transparente Innovationskommunikation, agile Projektbegleitung und Personalrotation. Die Innovation Labs 2.0 setzen auf einen Prozess des ständigen Lernens und der dynamischen Veränderung.