Studie erschienen: Innovationslabore 2.0 als Motor der Transformation

Sie heißen SWR X Lab, HH Lab, WDR Innovation Hub, DW Lab oder ida (MDR/ZDF) – und sie sind Motor für Innovation und Transformation des Journalismus: Innovationslabore in Medienunternehmen. Unsere Studie zur zweiten Generation dieser Labs ist jetzt als open access-Aufsatz mit kostenlosem Zugang erschienen. Die ersten Labore begannen in vielen Ländern vor rund zehn Jahren. In jüngerer Zeit baut eine neue Generation auf den Erfahrungen der ersten Labore auf. Unser Beitrag untersucht, welche Learnings die Lab-Mitglieder im Vergleich zu den Pionieren der ersten Generation gemacht haben. Die explorative Studie konzentrierte sich auf fünf Labs in Deutschland. Ein Entwicklungssprung zeigt sich in den vielfältigen Bemühungen der Labormitarbeiter, nicht mehr in ihrem Laborumfeld zu verbleiben, sondern als Innovationsmotor für die Transformation ihrer Medienorganisation zu wirken: durch Wissenstransfer, Weitergabe neuer Ideen und Ansätze durch Fortbildung, umfassende und transparente Innovationskommunikation, agile Projektbegleitung und Personalrotation. Die Innovation Labs 2.0 setzen auf einen Prozess des ständigen Lernens und der dynamischen Veränderung.

New paper out: Audience Engagement in post truth age

Our paper on „Audience Engagement In a Post-Truth Age“ has been published in the journal „digital journalism“. In any discussion about a “post-truth age,” the audience is both part of the problem and part of the solution. The authority of journalism is called into question if everyone can participate in generating and spreading verified and unverified, relevant and irrelevant “news.” At the same time, journalism can integrate the audience into the editorial process and dialogue in an unprecedented variety of ways, thereby disclosing the way journalism works and raising awareness for the difference between journalism and any form of mis- and disinformation. Thus “Audience Engagement” is becoming a key factor for journalism in a post-truth era. This article analyses dimensions of audience engagement in a holistic sense. Key findings were gathered through interviews with practitioners within the innovative training format “Learning Lab Audience Engagement.” Factors for a successful audience engagement comprise a paradigm shift away from a “lecturing” towards a “dialogue” approach. This approach changes not only journalism, media and newsroom cultures: Educational institutions have to change their attitude accordingly. The experience of the participants suggests that a broad understanding of media and training organisations alike as “engaging organisations” brings with it several challenges and limitations but can help to raise trust.

Klaus Meier, Daniela Kraus, and Edith Michaeler: Audience Engagement in a Post-Truth Age. What it means and how to learn the activities connected with it. In: Digital Journalism, online first, 25 September 2018 (DOI: 10.1080/21670811.2018.1498295). If you do not have access: For the full paper, please send me a mail or use this link which provides some free eprints: https://www.tandfonline.com/eprint/zvKe58EtVWEJdvqYMNay/full.

Kooperationsprojekt mit dem „Spiegel“: Wie werden Multimedia Stories genutzt?

Foto-Spiegel-Konferenz Praesentation_TitelEin Lehrforschungsprojekt in Kooperation mit Spiegel online hat uns nach Hamburg in den legendären Konferenzraum K4 des Spiegel geführt. Dort präsentierte das zweite Semester des Masterstudiengangs „Journalistik mit Schwerpunkt Innovation und Management“ vor Redakteuren des neuen Multimedia-Ressorts mit Ressortleiter Jens Radü (Zweiter von rechts) Ergebnisse zur Nutzung, Bewertung und Wirkung von Multimedia Stories bzw. Visual Stories, wie der Spiegel sie nennt. Die Studierenden hatten 153 Nutzer in mündlichen Intensivinterviews befragt.

Einige Ergebnisse: Sehr gute Visual Stories sind informativer, werden länger genutzt und es würde mehr dafür bezahlt – aber sie sorgen nicht unbedingt für mehr Wissen und Erinnerungsleistung beim Publikum als Stories, die den professionellen Qualitätskriterien weniger entsprechen. Die Ergebnisse werden wir zusammen mit Jens Radü veröffentlichen – Infos dazu folgen.

Studie veröffentlicht: Bewertung und Wirkung neuer politischer Video-Nachrichten-Formate

Bildschirmfoto 2017-07-20 um 08.40.40Die Vermittlung politischer Inhalte in Videoformaten wird für den Journalismus in der crossmedialen und digitalen Medienwelt zunehmend wichtiger – vor allem bei der Zielgruppe der jungen Erwachsenen. Wir haben untersucht, wie neue Formate von „Bento“ oder „heute+“ im Vergleich zur klassischen Tagesschau von Nutzern bewertet werden und wie sie wirken: 18- bis 29-Jährige schätzen „heute+“ und „Bento“ deutlich unterhaltsamer ein, was zwar auf Kosten der Informativität und Glaubwürdigkeit geht, aber das Verständnis der dargestellten Inhalte verbessert. Der Beitrag ist in der Zeitschrift “Communicatio Socialis” veröffentlicht und digital nur zugänglich, wenn man die Zeitschrift abonniert hat, was in vielen Bibliotheken über die Nomos-eLibrary organisiert ist.

Überblicksartikel zu „Transparenz“ erschienen

Bildschirmfoto 2017-07-11 um 10.10.19Transparenz hat als Qualitätskriterium des Journalismus durch die Digitalisierung extrem an Quantität und Qualität zugelegt. Sie war früher ein Stiefkind des Journalismus – und wird heute nicht selten als wesentlicher Baustein eines guten Journalismus gesehen, auch wenn sie komplex und widersprüchlich zu beurteilen ist. Auf Basis früherer Analysen und Forschungsprojekte dazu habe ich für die Zeitschrift „Communicatio Socialis“ einen aktuellen Überblicksartikel in der Serie „Grundbegriffe der Kommunikations- und Medienethik“ geschrieben. Der Beitrag ist digital nur zugänglich, wenn man die Zeitschrift abonniert hat, was in vielen Bibliotheken über die Nomos-eLibrary organisiert ist.

Buchbeitrag erschienen: Journalismus zum Spielen: Newsgames als neues digitales Genre

Newsgames sind ein junges Genre des digitalen Journalismus und als solches wenig untersucht. Dieser Buchbeitrag analysiert das neue Genre anhand von Fallbeispielen aus verschiedenen Ländern, verortet und problematisiert es theoretisch und stellt eine explorative Nutzerstudie vor. Nutzer wurden beim Spielen beobachtet und davor und danach befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass das neue Genre eine große Bandbreite an Möglichkeiten hat, die nicht einheitlich zu beurteilen sind. Ethische Bedenken, ob ernsthafte Themen gespielt werden sollten, stehen neben dem Vorteil, gerade bei schweren und wenig nachvollziehbaren Themen Empathie zu erzeugen und das Publikum für politische Themen zu interessieren.

 Klaus Meier (2017): Journalismus zum Spielen: Newsgames als neues digitales Genre. Theoretische Verortung und explorative Nutzungsstudie. In: Gabriele Hooffacker/Cornelia Wolf (Hg.): Technische Innovationen – Medieninnovationen? Herausforderungen für Kommunikatoren, Konzepte und Nutzerforschung. Wiesbaden: Springer VS, S. 47-61.

Buchbeitrag erschienen: Technische Innovationen und trimedialer Journalismus. Untersucht am Transformationsprozess des Bayerischen Rundfunks

Unser Buchbeitrag analysiert die Wechselbeziehungen zwischen technischen Innovationen und den Herausforderungen redaktioneller Konvergenz am Beispiel des Bayerischen Rundfunks. Mit Leitfadeninterviews wurden 25 Mitarbeiter in Schlüsselpositionen befragt und eine Fülle von Antworten auf die zentrale Frage gefunden, welche Technikwünsche redaktionell Verantwortliche innovativer Medienprojekte haben, aber auch, welche Techniklücken oder Technikhindernisse sie für künftigen crossmedialen Qualitätsjournalismus identifizieren. Der Beitrag ist ein Ergebnis des Forschungsprojekts „Rundfunk 2025“, das wir zusammen mit dem Institut für Rundfunktechnik GmbH, München, der mmi munich media intelligence GmbH, Karlsfeld, und dem Bayerischen Rundfunk, München, mit Mitteln der Bayerischen Forschungsstiftung durchgeführt haben.

 Melanie Verhovnik, Isabel Bracker und Klaus Meier (2017): Technische Innovationen und trimedialer Journalismus. Untersucht am Transformationsprozess des Bayerischen Rundfunks. In: Gabriele Hooffacker/Cornelia Wolf (Hg.): Technische Innovationen – Medieninnovationen? Herausforderungen für Kommunikatoren, Konzepte und Nutzerforschung. Wiesbaden: Springer VS, S. 1-19.

„Policy Paper“: Lokaler Journalismus im digitalen Zeitalter

Bildschirmfoto 2015-03-05 um 09.55.04Die Heinrich Böll Stiftung hat ein „Policy Paper“ eines Vortrags von mir veröffentlicht: In dem Beitrag analysiere ich die Chancen und Gefahren für den lokalen Journalismus, die Auswirkung der Medienentwicklungen auf die kommunale Demokratie sowie die Möglichkeiten, auch vor den Herausforderungen des digitalen Zeitalters eine kritische lokale Öffentlichkeit zu bewahren. Das 17 Seiten lange „Paper“ kann kostenlos als pdf, mobi oder epub geladen werden.

Podium auf den Medientagen München: Crossmedia

Das „Forum Medienmanagement“ stellte am Freitag, 24.10., auf den Medientagen in München die Frage: „Vom Medienunternehmen zum Mediennetzwerk? Erfolgreiche Steuerung in der schönen neuen crossmedialen Welt“. Es ging um crossmediale Medienunternehmen und crossmedialen Journalismus. Ich durfte zusammen mit Harald Greiner (Global Director Professional Services, Holtzbrinck), Birgit Spanner-Ulmer (Produktion- und Technikdirektorin Bayerischer Rundfunk) und Thomas Hess (LMU München) diskutieren. Das ganze Forum kann in einer Audiodatei nachgehört werden (60 Minuten).

Interview: New newsrooms mean more teamwork

DW Akademie’s Steffen Leidel talked to me about what newsrooms look like today and what these changes mean for the journalism of the future: convergence, cross-media teamwork, skills and education of journalists. The Interview is also about our new follow up study on newsroom convergence in international comparison.