Publikationen zu Künstlicher Intelligenz im Journalismus

Seit gut einem Jahr beschäftigen wir uns am Lehrstuhl mit dem Thema „Künstliche Intelligenz im Journalismus“. Teile des Lehr- und Forschungsprojekts waren und sind Kooperationen mit Redaktionen wie z.B. BR und Spiegel, ein Fellowship mit dem KI-Campus oder Kurzvorträge und Impulse z.B. beim Deutschen Presserat. Inzwischen sind ein paar kürzere und längere Beiträge dazu erschienen, die – so hoffen wir – lesenswert für alle sind, die noch wenig dazu wissen und einen Überblick wünschen, ebenso wie für diejenigen, die sich schon gut auskennen und auf unsere Systematisierung gespannt sind.
– ein längerer Aufsatz in der wissenschaftlichen Zeitschrift Journalistik: „Künstliche Intelligenz als Assistenz. Bestandsaufnahme zu KI im Journalismus aus Sicht von Wissenschaft und Praxis“
– eine Reflexion unseres Lehrprojekts im Masterstudiengang Journalistik in Kooperation mit dem KI-Campus: „Künstliche Intelligenz im Journalismus: Systematisierung, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven aus einem Lehrforschungsprojekt
– ein kurzer Blog-Beitrag beim KI-Campus: „KI als Anwendung im Journalismus: zwischen Misstrauen und Aufklärung“ 

Ergänzung: You Tube-Aufzeichnung des Vortrags „KI und Journalismus“ zusammen mit Michael Graßl am 24. Mai 2022 im Bayern Lab Eichstätt.

Studie erschienen: Innovationslabore 2.0 als Motor der Transformation

Sie heißen SWR X Lab, HH Lab, WDR Innovation Hub, DW Lab oder ida (MDR/ZDF) – und sie sind Motor für Innovation und Transformation des Journalismus: Innovationslabore in Medienunternehmen. Unsere Studie zur zweiten Generation dieser Labs ist jetzt als open access-Aufsatz mit kostenlosem Zugang erschienen. Die ersten Labore begannen in vielen Ländern vor rund zehn Jahren. In jüngerer Zeit baut eine neue Generation auf den Erfahrungen der ersten Labore auf. Unser Beitrag untersucht, welche Learnings die Lab-Mitglieder im Vergleich zu den Pionieren der ersten Generation gemacht haben. Die explorative Studie konzentrierte sich auf fünf Labs in Deutschland. Ein Entwicklungssprung zeigt sich in den vielfältigen Bemühungen der Labormitarbeiter, nicht mehr in ihrem Laborumfeld zu verbleiben, sondern als Innovationsmotor für die Transformation ihrer Medienorganisation zu wirken: durch Wissenstransfer, Weitergabe neuer Ideen und Ansätze durch Fortbildung, umfassende und transparente Innovationskommunikation, agile Projektbegleitung und Personalrotation. Die Innovation Labs 2.0 setzen auf einen Prozess des ständigen Lernens und der dynamischen Veränderung.

Video-Gesprächsreihe: Fake und Fakt im Bild

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften hat eine sehr interessante Gesprächsreihe per Video aufgezeichnet: Es geht um die Macht, die Bilder und Videos haben, Wirklichkeit zu konstruieren und dabei Kontexte und Narrative zu schaffen – um Strategien der Beglaubigung, aber auch der gezielten Desinformation. Ich durfte mich beteilgen und den Social Media-Experten Stefan Primbs sowie Professor Michael Seadle (Humboldt-Elsevier Data & Text Centre, Berlin) interviewen – und Professor Christoph Neuberger hat mich interviewt. Außer diesem Themenblock zum Journalismus gibt es in der Video-Reihe eine Fülle von Informationen und Inspirationen zur Zeugenschaft von Bildern im digitalen Wandel, zu Bilderkrisen und Bildkritik. https://faktizitaet.badw.de/veranstaltungen/fake-und-fakt-im-bild.html

Digitales Buch zur Neujustierung der Journalismusforschung

Zusammen mit Jonas Schützeneder und Nina Springer habe ich den Sammelband zur Jahrestagung 2019 der Fachgruppe Journalistik/Journalismusforschung in Eichstätt herausgegeben. Er ist im Dezember 2020 unter dem Titel „Neujustierung der Journalistik/Journalismusforschung in der digitalen Gesellschaft“ als Proceedings der DGPuK erschienen und unter diesem Link frei zugänglich. Relevanz und Fülle der Journalismusforschung sind in den letzten Jahren international enorm gestiegen. Mit neuem Selbstbewusstsein rückt sie einen ganzheitlichen Ansatz zur Erforschung und Analyse des Journalismus in der Gesellschaft in den Mittelpunkt. Die Entwicklungen werfen einen neuen Bedarf an Selbstreflexion auf. All dies wird in den zwölf Beiträgen des Bandes aufgegriffen.

YouTube-Reihe: Einführung in die Journalistik

Mein Lehrbuch „Journalistik“ (UVK/utb) dient vor allem der Einführung ins Studium. Wir haben dazu jetzt eine Video-Reihe auf YouTube produziert, die für alle interessant sein könnte, die an einer wissenschaftlichen Analyse des Journalismus in der Gesellschaft interessiert sind. Insgesamt werden es zehn Folgen zu je 20 bis 25 Minuten, die bis spätestens Dezember fertig sein werden. Zurzeit sind sieben Folgen online.

Gegründet 1945: Interviews und Beiträge zu Zeitungsjubiläen „75 Jahre“

Viele Tageszeitungen in Deutschland wurden im Herbst 1945 mit Lizenz der Alliierten gegründet. Sie dürfen in diesen Tagen das Jubiläum „75 Jahre“ feiern. Eigentlich hätten viele feierliche Veranstaltungen stattfinden sollen – und ich hatte mich schon sehr darauf gefreut. Das sind ja auch Festtage für unsere Demokratie. Sie mussten alle abgesagt werden. Dafür gab und gibt es gerade schöne Zeitungsbeilagen zum Jubiläum. U.a. an folgenden Beilagen bin ich mit Interviews und Beiträgen beteiligt: Augsburger Allgemeine, Oktober 2020, S. 8-9, Frankenpost, 16.10.20, S. 44, Nürnberger Nachrichten, 6.10.20, S. 85, Main-Post, 24.11.20, S. 8, Main-Echo, 24.11., S. 4-5, Schwäbische Zeitung, 4.12.20, S. 35. Herzliche Gratulation!

Nachtrag: Das Bayerische Fernsehen hat am 22. November mit mir ein Interview per Skype geführt: Anlass waren die Jubiläen von Main-Echo und Main-Post in Unterfranken. Hier kann man die Sendung in der Mediathek anschauen: Zuerst kommt ein Beitrag über Main-Echo und Main-Post – und ab 8:11 das Interview

Studie zur Innovationskultur in Medienunternehmen

In einem Lehrforschungsprojekt zusammen mit dem Media Lab Bayern haben sechs Studentinnen an unserem Masterstudiengang der Innovationskultur und Verbesserungsmöglichkeiten in Medienunternehmen nachgespürt. Für das Blog des Media Lab habe ich die Ergebnisse zusammengefasst. Viele Befragte sind sich einig, dass Innovationen in den nächsten fünf Jahren wichtiger werden als sie in den letzten fünf Jahren waren. Aus der Studie ließ sich eine Checkliste mit 7 Punkten dafür ableiten, wie Medienunternehmen für diese Herausforderung gewappnet werden können.

Internationales DFG-Forschungsprojekt zu Innovationen und Qualität im Journalismus

1,3 Mio. Euro für die Journalismusforschung: Zusammen mit Andy Kaltenbrunner, Matthias Karmasin (Wien) und Vinzenz Wyss (Winterthur) und Jose A. García Avilés (Elche/Spanien) dürfen mein Team und ich ab Herbst drei Jahre lang aufwendig forschen. Wie beeinflussen Innovationen im Journalismus die Qualität von Berichterstattung und damit die Öffentlichkeit in der demokratischen Gesellschaft? – Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt mit dem Titel „Innovationen im Journalismus in demokratischen Gesellschaften: Index, Einfluss und Voraussetzungen im internationalen Vergleich“ mit gut der Hälfte des Budgets. In A und der CH finanzieren der österreichische Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) und der Schweizerische Nationalfond (SNF). Insgesamt werden ab Herbst 2020 mehr als ein Dutzend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in diesem Projekt tätig sein. Träger dieser Forschungsarbeit sind neben der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in der Schweiz und das CMC-Institut an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Alpen-Adria-Universität sowie die Forschungsgesellschaft Medienhaus Wien in Österreich. Die Forschungserkenntnisse sollen international Orientierungshilfe und Ratschläge sowohl für die Medienpolitik als auch für die Organisation von Medien und Redaktionen anbieten, um Innovationen zu befördern, die die Qualität des Journalismus und seine Rolle in der Gesellschaft stärken.
Hier die Beschreibung des Projekts und der Projektpartner auf der DGF-Website.

Journalismus in der Krise: Analyse der Corona-Berichterstattung

Mein geschätzter Schweizer Kollege Vinzenz Wyss hat – genauso wie ich – in den vergangenen Tagen und Wochen die Corona-Berichterstattung beobachtet, und auch er wurde in Interviews befragt. Wir haben jetzt unsere Beobachtungen, Antworten und Einschätzungen in einer gemeinsamen Analyse zusammengefasst und erweitert – auch vor dem Hintergrund journalismustheoretischer Überlegungen. Uns geht es darum, kritische Denkanstöße zu geben, weil wir denken, dass gerade jetzt im Auge des Orkans ein Blick auf den Journalismus von außen wichtig ist.
Nachtrag am 31. Juli 2020: Eine Inhaltsanalyse des fög (Uni Zürich) liefert nun erstmals im deutschsprachigen Raum empirisch fundierte Erkenntnisse. Die Studie zeichnet insgesamt ein tendenziell positives Bild der Berichterstattung, aber die von uns monierten Mängel werden bestätigt: vgl. meinen Beitrag dazu in der Medienwoche.