Gastkommentar zu den Beziehungen zwischen Journalismus und Politik

Mein Gastkommentar in der heutigen Ausgabe des Donaukurier wirft einen Blick auf die Beziehungen zwischen Journalismus und Politik – im Rückblick auf die Affäre um den ehemaligen CSU-Pressesprecher Hans Michael Strepp. Journalisten sollten über jegliche Versuche der Einflussnahme berichten. „Sunlight is the best disinfectant“, sagt ein amerikanisches Sprichwort: Das Tageslicht trocknet den Sumpf, die Kungelei, die versuchte Einflussnahme aus.

Antrittsvorlesung: Der Wandel des Journalismus und seiner Wissenschaft. Zum neuen Programm der Journalistik

Es ist gute Tradition der Universitäten, dass neue Professoren eine öffentliche Antrittsvorlesung halten. Bei mir ist es nun so weit: Ich lade herzlich ein zum Vortrag „Der Wandel des Journalismus und seiner Wissenschaft. Zum neuen Programm der Journalistik“ am 20. Juli 2012 um 17 Uhr in die Aula der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Ich darf diesen Vortrag im Rahmen eines viel größeren Programms halten: Der Verein „Absolventen der Eichstätter Journalistik (AEJ)“ feiert 15jähriges Bestehen.

Nachtrag am 23. Juli: Fotos und Feedback auf Facebook.

Buchbeitrag: Wie das Internet die politische Öffentlichkeit verändert

Shitstorm, Open Government, Crowdsourcing, Prozessjournalismus, „Mitmach-Netz“ oder „Liquid Journalism“ – die Phänomene politischer Öffentlichkeit im Internet sind vielfältig, verwirrend und atemberaubend. In einem Buchbeitrag habe ich ein Zwischenfazit gezogen und versucht, die aktuelle Transformation der Öffentlichkeit systematisch zu analysieren. Der Beitrag beruht auf einem Vortrag an der Akademie für politische Bildung in Tutzing.

Buchbeitrag: Klaus Meier: Alte und neue Formen politischer Öffentlichkeit. In: Michael Schröder (Hg.): Die Web-Revolution. Das Internet verändert Politik und Medien. München: Olzog 2012, S. 87-106.

Interview zur crossmedialen Journalistenausbildung

Das „Medium Magazin“ hat ein Interview mit mir im Themenspecial „Ausbildung für Onliner“ (Märzausgabe oder hier online) veröffentlicht. Es geht um die crossmediale Ausbildung – zum Beispiel um unser neues crossmediales Labor an der Uni Eichstätt – aber auch grundsätzlich um die Anforderungen an zeitgemäße Journalistenausbildung.

Das Konzept der crossmedialen Journalistenausbildung

Schon vor knapp zwei Jahren haben wir den Beitrag geschrieben – nun ist er endlich erschienen: „Das ,Kreuzen‘ der Medien: Das Konzept des crossmedialen Labors“. Wissenschaft dauert manchmal besonders lang, vor allem wenn es um die Produktion von Sammelbänden geht. Aber der Beitrag und das gesamte Buch sind keineswegs veraltet. Zusammen mit meinen ehemaligen Mitarbeitern an der TU Dortmund – Vanessa Giese und Tobias Schweigmann – habe ich das Konzept der crossmedialen Lehrredaktion in Dortmund beschrieben und analysiert. Ich hatte dort ja den Lehrstuhl für „Crossmediale Entwicklungen des Journalismus“. Es geht in dem Beitrag auch grundsätzlich um crossmediale Journalistenausbildung; der Text soll für alle Formen und Konzepte der Journalistenausbildung Anregungen bieten. Denn alleine die Frage, was „Crossmedia“ im Journalismus überhaupt bedeutet und welche Konsequenzen es für die Ausbildung hat, ist nicht einfach zu beantworten.

Jetzt an der Uni Eichstätt ist das Thema wieder hochaktuell: Wir werden in den nächsten Wochen ein crossmediales Labor einrichten und dafür rund 300.000,- Euro investieren. Ein Großteil der Summe kann über Drittmittel (begutachtet von der Deutschen Forschungsgemeinschaft) finanziert werden. Das Eichstätter Konzept unterscheidet sich vom Dortmunder in vielen Details – vor allem aufgrund der Rahmenbedingungen. Beiden gleich ist aber, dass die Ausspielkanäle wie Print, Fernehen und Internet redaktionell in einer Matrixorganisation gekreuzt werden und die journalistischen Themen von crossmedialen Teams für mehrere Plattformen aufbereitet werden.

Das crossmediale Arbeiten in Redaktionen wird in vielen Medienorganisationen künftig noch wichtiger werden. Der Bayerische Rundfunk zum Beispiel plant zurzeit eine groß angelegte trimediale Strategie „BR hoch 3“, die vom Intendanten Ulrich Wilhelm strategisch vorgegeben wurde. Ohne crossmediale Ausbildung wird es künftig nicht mehr gehen.

Der Buchbeitrag: Klaus Meier/Vanessa Giese/Tobias Schweigmann: Das ,Kreuzen‘ der Medien: Das Konzept des crossmedialen Labors. In: Beatrice Dernbach/Wiebke Loosen (Hg.): Didaktik der Journalistik. Konzepte, Methoden und Beispiele aus der Journalistenausbildung. Wiesbaden: Springer Fachmedien 2012, S. 311-322.

Nachtrag im Mai 2012: Mittlerweile ist unser neues crossmediales Labor an der Uni Eichstätt in Betrieb gegangen. Infos dazu.

Start ins Wintersemester an der KU Eichstätt-Ingolstadt

Zum Wintersemester habe ich die Rolle des Fachsprechers der Eichstätter Journalistik übernommen und durfte in dieser Funktion unsere neuen Studierenden begrüßen. In diesem Semester arbeiten wir im Master weiter an unserem Projekt zur Redaktionsorganisation: Wir untersuchen die Strukturen einer großen Redaktion beim Bayerischen Rundfunk und erarbeiten zusammen mit den Journalisten Vorschläge zur Optimierung von Aufbau und Abläufen, Koordinationen und Konferenzen. Im Bachelor-Studiengang darf ich die Einführungsvorlesung halten. Zudem setze ich die Vortrags- und Diskussionsreihe „Journalistisches Kolloquium“ fort, die mein Vorgänger Walter Hömberg vor 20 Jahren gegründet hat. In diesem Semester kommen u.a. Jens Radü (Spiegel), Wolfgang Pütz (Servus TV), Wolfgang Büchner (dpa) und Matthias Matussek (Spiegel). Zum vollständigen Programm. Interessierte Gäste sind herzlich eingeladen.

Neue Journalistenweiterbildung gegründet: Forum Journalismus und Medien Wien

In Österreich gibt es eine neue Institution für Journalistenweiterbildung: Das „Forum Journalismus und Medien Wien“ will Seminare, Trainings, Workshops und Vernetzung für Journalistinnen und Journalisten anbieten. Träger ist ein Verein, der mit großem Anspruch und politischem Willen im Frühjahr 2011 gegründet wurde. Ich habe die Ehre, im Gründungsvorstand des Vereins mitwirken zu dürfen. Heute konstituiert sich der journalistische Beirat, an dem Journalistinnen und Journalisten aus allen Medienbereichen beteiligt sind.

Eine Aktivität des Forums ist der neue Masterstudiengang “International Media Innovation Management“, von dem ich hier schon berichtet habe und der in diesen Tagen startet. 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich, Rumänien, Malta, Ungarn, Deutschland, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Ägypten beginnen das viersemestrige Masterprogramm mit einem intensiven Lehrblock. Sie arbeiten alle in Medienunternehmen. Ich freue mich auf eine spannende Podiumsdiskussion zum Start des Programms – zusammen mit Bill Horn (Manager Video Desk, New York Times), Andy Kaltenbrunner (Program Director IMIM, Medienhaus Wien), Bill Mitchell (Head of International and Entrepreneurial Programs, The Poynter Institute) und Ada Pellert (President, Berlin University for Professional Studies). Am Montag, 10.10., geht’s um 18 Uhr im neuen „Media Quarter Marx“ in Wien los.