Unter dem Titel „Reinventar los medios locales“ („Lokale Medien neu erfinden“) laden die Kolleginnen und Kollegen der Universidad in Elche (bei Alicante) zu den vierten „Jornadas Internacionales de Periodismo“ (Internationale Journalismus-Tagung) am 29. und 30. April ein. Großes Thema wird der Strukturwandel der Medien sein, der den spanischen Journalismus vielleicht noch härter getroffen hat als den deutschen. „Die Grundfeste der alten Kommunikationsindustrie wanken“, heißt es in der Einladung. ”Die Medienwelt befindet sich in einer radikalen Krise, die sie in ihrer Geschichte noch nicht durchlitten hat.“ Es geht um die Zukunft der gedruckten Tageszeitung, den Wert des lokalen Journalismus und den professionellen/beruflichen Status des Journalisten – sowie um neue Projekte im Internet (periodismo hiperlocal). Ich darf im Panel „La experiencia europea“ mit dabei sein und werde über die „Reinvention of ”transparent journalism“ in the digital age“ sprechen. Mehr Infos zur Tagung finden sich im Blog meines Kollegen Miguel Carvajal.
Nachtrag (4.5.09): Tagungsfazit: Eine spannende Konferenz mit viel Input aus der spanischen Medienszene. Es ist dort vieles im Umbruch; die Krise ist an allen Ecken und Enden spürbar. In den vergangenen Monaten haben Schätzungen zufolge zwischen 3.000 und 5.000 Journalisten ihren Arbeitsplatz verloren (die Arbeitslosigkeit liegt in Spanien insgesamt bei über 17 Prozent). Gleichzeitig gibt es einige Initiativen, den Journalismus im Internet zu erneuern (z.B. die jüngst gestartete, innovative Website lainformacion.com). Studierende der Universidad Miguel Hernández (UMH) haben die Referenten um kurze Videostatement gebeten (hier mein Statement). Regionale Medienblogger berichteten auch über unser Panel. Das Konzept des „transparent journalism“ ist in Spanien offenbar noch kaum bekannt (wie ja auch in Deutschland).