Mein Lehrbuch „Journalistik“ ist gerade in zweiter Auflage erschienen. Ich habe vier Jahre nach der ersten Auflage 2007 Daten und Forschungsergebnisse aktualisiert. Auch das Weblog zum Buch wurde aktualisiert und soll weiter Fundstücke und Feedback zu den Themen des Buches sammeln.
Buchbeitrag erschienen: Journalismusforschung als interaktive Innovationsforschung
Im Februar und im November 2009 stellte ich auf wissenschaftlichen Fachtagungen das Thema bereits vor. Nun ist ein Beitrag dazu erschienen: Für das Buch „Methoden der Journalismusforschung“ habe ich ein Kapitel „Journalismusforschung als interaktive Innovationsforschung“ geschrieben. Es geht darum, wie der Wissenstransfer von kommunikationswissenschaftlicher Forschung zur redaktionellen Praxis besser umgesetzt und methodologisch durchdrungen werden kann. In Fallstudien habe ich Konzepte der Aktionsforschung getestet und versucht, für die Journalismusforschung fruchtbar zu machen. Mehr dazu in meinen Blogeinträgen zu den Vorträgen in Berlin und Winterthur.
Neu: Internationaler Studiengang zum Innovationsmanagement in Medien
Bislang arbeiten Innovations- und Entwicklungsredaktionen häufig recht isoliert vor sich hin. Ein neuer Weiterbildungsstudiengang will internationale Netzwerke fördern: Im Master IMIM erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit, frühzeitig von ähnlichen Projekten in anderen Ländern zu erfahren und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Mit im Boot sind Medienunternehmen und Dozierende aus Deutschland (z.B. Wolfgang Blau), Großbritannien (z.B. Alan Rusbridger), Österreich (z.B. Matthias Karmasin und Andy Kaltenbrunner), Spanien (z.B. José García Avilés) oder der Schweiz (z.B. Vinzenz Wyss). Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus diesen Ländern war ich an der Entwicklung des Programms beteiligt und werde auch in diesem Studiengang lehren. Journalisten und andere Mitarbeiter in Medienunternehmen studieren berufsbegleitend. Medienunternehmen können zusammen mit einem studierenden Mitarbeiter Projekte oder Problemstellungen aus dem eigenen Unternehmen in die internationalen Teams einbringen. Der Branchendienst meedia.de hat bereits berichtet; eine Pressemitteilung informiert über Konzept und beteiligte Partner. Interessenten können sich gerne direkt an mich wenden.
Studie zu Transparenz und Vertrauen im Journalismus erschienen
Wie können Journalisten Transparenz gegenüber ihrem Publikum herstellen? Und: Schafft Transparenz tatsächlich mehr Vertrauen? – Transprenz ist zu einem neuen „Buzzword“ geworden und liegt im Trend der digitalen Öffentlichkeit, ist aber nicht eindeutig, sondern widersprüchlich und komplex zu bewerten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die ich zusammen mit Julius Reimer und Studierenden am Institut für Journalistik der TU Dortmund zwischen Oktober 2009 und Juli 2010 durchgeführt habe. Die Forschungsergebnisse sind nun in einem Aufsatz in der Fachzeitschrift Publizistik erschienen. Der Beitrag ist an vielen Unis aus dem Campusnetz heraus kostenlos abrufbar (das Abstract für alle sichtbar). Mehr Infos dazu auch in meinem Lehrbuch-Blog.
Start ins Sommersemester an der KU Eichstätt-Ingolstadt
Mein erstes volles Semester zurück an der Uni Eichstätt beginnt in der nächsten Woche. In meinen Lehrveranstaltungen im Bachelor Journalistik und im Master „Management und Innovation in Journalismus und Medien“ werden wir uns viel mit Wandel und Innovation beschäftigen. In einem Masterprojekt wollen wir die Strukturen einer Redaktion untersuchen und zusammen mit den Journalisten Vorschläge zur Einführung eines neuen Newsrooms machen. Das iPad und mögliche neue Erzählformen für den Journalismus werden eine große Rolle in Bachelor und Master spielen. Ganz besonders freue ich mich auf die Begleitseminare zu Abschlussarbeiten: 15 Studierende in Bachelor und Diplom sowie neun Promovierende.
Drei Beiträge erschienen: Crossmedia aus verschiedenen Perspektiven
Das Buch „Crossmedia – Wer bleibt auf der Strecke?“ bündelt die Vorträge der Medientage Passau vom November 2009. Dem Herausgeberteam um Ralf Hohfeld ist ein Band gelungen, der einen guten Überblick über Theorie und Praxis der aktuellen Entwicklungen im Journalismus rund um den Themenkreis Konvergenz und Crossmedia bietet. Autoren sind Wissenschaftler und Journalisten. In meinem Beitrag „Crossmedialer Journalismus. Eine Analyse redaktioneller Konvergenz“ fasse ich alle Studien zu diesem Thema zusammen, an denen ich in den letzten Jahren beteiligt war.
Einen ähnlichen Beitrag – allerdings für ein wissenschaftliches Publikum in Südamerika – habe ich für die Zeitschrift „Comunicacíon y Ciudadanía“ geschrieben, die an der Universität Externado de Colombia in Bogotá herausgegeben wird. Der Beitrag ist Dank der Übersetzung von María Ángela Torres im Heft 3/2010 erschienen – unter dem Titel „El Periodismo en cambio. Digitalización y convergencia de redacciones en Alemania“ (Journalismus im Wandel. Digitalisierung und redaktionelle Konvergenz in Deutschland).
Für das deutsch-russische Handbuch „Journalistische Genres in Deutschland und Russland“ (hg. von Alla G. Bespalova, Evgenij A. Kornilov und Horst Pöttker) habe ich einen kleinen Beitrag zum Stichwort „Crossmediale Genres“ verfasst. Dort geht es um plattformübergreifendes Story-Telling, das in Redaktionen entwickelt werden muss, die nicht nur in einem Medium veröffentlichen, sondern mehrere Plattformen bedienen. Der Anspruch, nicht alle Medien gleichzeitig und gleichwertig zu bestücken, sondern gemäß den Nutzererwartungen an die jeweilige Plattform, hat zur Folge, dass ein crossmedialer Workflow zwischen den Plattformen angestrebt wird.
Wechsel an die Universität Eichstätt zum 1.1.2011
Die Würfel sind gefallen: Am 1. Januar 2011 werde ich an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt den Lehrstuhl für Journalistik I von Walter Hömberg übernehmen. Die Entscheidung, die TU Dortmund zu verlassen, ist mir nicht leicht gefallen – aufgrund des hervorragendes Klimas am Institut für Journalistik, der kompetenten Kolleginnen und Kollegen, des großen Engagements der Studierenden und des integrativen Ausbildungskonzepts. Ich werde dem Dortmunder Institut für Journalistik immer freundschaftlich verbunden bleiben.
Aber natürlich freue ich mich auf die neuen Aufgaben in Eichstätt – und darauf, an meine alte Universität zurückzukehren. Dort habe ich studiert und promoviert und war an dem Lehrstuhl Wissenschaftlicher Mitarbeiter, auf den ich jetzt berufen wurde.
Hoffentlich gelingt es uns, die beiden einzigen noch verbliebenen grundständigen Journalistik-Angebote an deutschen Universitäten – in Dortmund und Eichstätt – fester aneinander zu binden.
Buchbeitrag erschienen: Redaktion als Institution der Medienethik
Redaktionen tauchen in medienethischen Studien und Ratschlägen nur en passant auf – und nicht als eigenständige Institutionen der Medienethik. Dass sich dies in der Redaktionspraxis zurzeit ändert und auch ändern sollte, begründe ich in einem Beitrag für das neue „Handbuch Medienethik“, das Christian Schicha und Carsten Brosda herausgegeben haben und das gerade erschienen ist. Einige Stichworte meines Betrags: redaktionelle Verantwortung, Redaktionskodex, offene/transparente Redaktion, Ombudsmann, Leserbeirat, Fehlerkorrekturen. Die Perspektive: Die Redaktion ist die Institution, die eine Werteorientierung garantieren und dem Publikum signalisieren muss. Jede einzelne Redaktion muss um Vertrauen beim Publikum werben, um das diffuse Misstrauen zu durchbrechen, das sich auf alle Medienanbieter gelegt hat.
Podiumsdiskussion in Darmstadt und Vortrag in Wien zur Zukunft des Journalismus
Am 8. März werde ich eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Surfen der Zeitung die Leser davon?“ moderieren. Zu dieser Veranstaltung lädt der Presseclub Darmstadt aus Anlass seines fünfjährigen Bestehens ein. Mit dabei sind der Chefredakteur des „Darmstädter Echo“, Jörg Riebartsch, der Mitherausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, Werner D´Inka, und der Berliner Medienpädagoge Prof. Dr. Anton Austermann. (Nachtrag 9. März: Das Darmstädter Echo berichtet über die Veranstaltung – gleich zweimal).
Um die Zukunft des Journalismus geht es auf einem Experten-Workshop vom 18. bis zum 20. März in Wien unter dem Titel „Journalism 2020. Maintaining Professionalism. Regaining Credibility“. Mit dabei sind Chefredakteure und Redaktionsleiter wie u.a. Alan Rusbridger (Guardian), Wolfgang Blau (Zeit online) und Romanus Otte (Die Welt) und Wissenschafter u.a. aus Spanien (José Garcia Avilés, Universidad Miguel Hernández), den USA (Scott Maier, University of Oregon), Österreich (Matthias Karmasin, Universität Klagenfurt) und der Schweiz (Stephan Russ-Mohl, Università della Svizzera italiana). Organisiert wird die Veranstaltung vom Medienhaus Wien. Ich werde im Panel „Credibility – the Neglected Nr. 1 Quality of Journalism“ vortragen.
Veröffentlichungen in Festschriften zur Krise des Journalismus, zu Transparenz im Journalismus und zur Veränderung der Wissenschaft durch das Internet
Mein erstes Semester an der TU Dortmund ist zu Ende gegangen. Der Lehrstuhl für crossmediale Entwicklungen des Journalismus bekommt nach Monaten des Aufbaus Kontur. Mittlerweile sind es fünf wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zusammen mit mir eine Fülle von Lehr- und Forschungsprojekten durchführen, beginnen oder anschieben. Erstes Durchatmen – mit froher Perspektive nach vorne.
In jüngster Zeit sind drei Veröffentlichungen erschienen – alle in Festschriften: „Transparenz im Journalismus. Neue Herausforderungen im digitalen Journalismus“ heißt ein kurzer Beitrag in der Festschrift zum 150. Jubiläum des Wiener Presseclubs Concordia. Meine bereits vor einem Jahr veröffentlichten Thesen zum „Journalismus in der Krise“ und zum „Strukturwandel der Medien“ habe ich für einen Buchbeitrag erweitert und aktualisiert: Das Buch „Journalismus lehren“ beginnt nun mit diesem Kapitel. Es ist zum zehnten Jubiläum der Journalistenakademie erschienen. Und für die Festschrift zum 65. Geburtstag von Walter Hömberg habe ich eine nicht ganz ernst gemeinte Kurzgeschichte zur Veränderung der Wissenschaft durch das Internet beigetragen. Das Buch ist als Sonderheft der Zeitschrift Communicatio Socialis unter dem Titel „Vom Vorwort bis zum Friedhofsgespräch“ erschienen und würdigt Walter Hömberg als Meister des Zentralen und Marginalen.