Artikel zum Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis

„Die Kluft überwinden – Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis“, zu diesem Thema habe ich bei der Medienversammlung NRW am 7. November 2019 in Köln auf Einladung der Landesanstalt für Medien NRW einen Impulsvortrag gehalten. Nun hat der Fachdienst „epd Medien“ meinen Text dazu veröffentlicht. Der Text ist hier kostenlos abrufbar.

Interview: „Qualitätsjournalismus fällt nicht vom Himmel“

Wie kann die redaktionelle Leistung der Verlage langfristig überleben? Wie kann unsere Gesellschaft einen unabhängigen Qualitätsjournalismus langfristig garantieren? Medienpolitik.net hat ein Interview mit mir zu einigen gerade diskutierten medienpolitischen Herausforderungen geführt.

Tagung: Neujustierung der Journalismusforschung in der digitalen Gesellschaft

Mit dem Wandel des Journalismus und der Journalismusforschung beschäftigen wir uns auf einer Tagung nächste Woche an der Uni Eichstätt: Wir erwarten zu dieser Jahrestagung der Fachgruppe Journalistik/Journalismusforschung in der DGPuK 90 Wissenschaftler*innnen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Schweden und Frankreich. Worum es geht, steht in dieser Presseinfo – und im Programm.

Eine Einschätzung zur Zukunft des Lokaljournalismus und der lokalen Tageszeitung

MEEDIA hat mich um eine Einschätzung zum Lokaljournalismus und zur Lokalzeitung gebeten. Eine Diagnose zu Qualität, Aufgaben und Überlebensfähigkeit. Mit einem Blick nach Spanien und in die USA. Müssen wir uns Sorgen machen um die lokale Öffentlichkeit und Demokratie? Für den Beitrag habe ich auch die Trendlinie zur Entwicklung der gedruckten Auflage von Tageszeitungen neu berechnet: 2012 durchbrach der prognostizierte Trend im Jahr 2034 die Nulllinie – jetzt ist dies schon im Jahr 2033 der Fall.

Aufsatz erschienen: Innovative Journalistenausbildung durch Transferprojekte

Die Journalistenausbildung an Hochschulen hat traditionell zwei Säulen: Kommunikationswissenschaft und praktisches handwerkliches Training. In unserem Masterstudiengang „Journalistik mit Schwerpunkt Innovation und Management“ haben wir eine dritte Säule eingezogen, die gleichzeitig die beiden anderen Säulen verbindet: Transferprojekte mit Redaktionen. Studierende forschen zu Fragestellungen der Praxis, zu den Herausforderungen des Journalismus im digitalen Zeitalter, zu innovativen Formaten und zu neuen Strukturen und Workflows in Redaktionen. Kooperationspartner sind zum Beispiel der Bayerische Rundfunk oder der Spiegel.

Die Erkenntnisse aus sieben Jahren Erfahrung mit solchen Projekten habe ich jetzt zusammen mit Jonas Schützeneder ausgewertet und in einer internationalen Fachzeitschrift veröffentlicht: Bridging the Gaps: Transfer Between Scholarly Research and Newsrooms in Journalism Education—Toward an Evidence-Based Practice in an Age of Post-Truth and State of Flux.

Wer sich für den Aufsatz interessiert, aber keinen Zugang zu dieser Zeitschrift hat, schreibt mir bitte eine Mail.

Buchbeitrag zu Berichterstattungsmustern erschienen

Objektive Berichterstattung oder Investigativer, Interpretativer oder Erzählerischer Journalismus. Oder neuerdings Datenjournalismus, Konstruktiver, Konfliktsensitiver oder Fact-Checking-Journalismus. Was unterscheidet diese Journalismen? Die Journalismusforschung verwendet zur Unterscheidung und Charakterisierung den Begriff der „Berichterstattungsmuster“. Sie unterscheiden sich im Bezug zur Wirklichkeit, indem sie unterschiedliche Themen aufgreifen und diese jeweils anders bearbeiten. Sie haben verschiedene Intentionen und Qualitätsvorstellungen – und sie sind zu einem Teil der persönlichen Einstellung der Journalisten, der redaktionellen Routinen und der allgemeinen Berufskultur geworden. Berichterstattungsmuster sind seit 35 Jahren ein randständiges Thema der Journalismusforschung, aber ein wichtiges Kapitel in allen Lehrbüchern und damit der Kanonisierung des Faches. Für diesen Buchbeitrag habe ich Berichterstattungsmuster erstmals mit einer qualitativen Inhaltsanalyse systematisch kategorisiert: Berichterstattungsmuster als Strategie der Komplexitätsreduktion.

New paper out: Audience Engagement in post truth age

Our paper on „Audience Engagement In a Post-Truth Age“ has been published in the journal „digital journalism“. In any discussion about a “post-truth age,” the audience is both part of the problem and part of the solution. The authority of journalism is called into question if everyone can participate in generating and spreading verified and unverified, relevant and irrelevant “news.” At the same time, journalism can integrate the audience into the editorial process and dialogue in an unprecedented variety of ways, thereby disclosing the way journalism works and raising awareness for the difference between journalism and any form of mis- and disinformation. Thus “Audience Engagement” is becoming a key factor for journalism in a post-truth era. This article analyses dimensions of audience engagement in a holistic sense. Key findings were gathered through interviews with practitioners within the innovative training format “Learning Lab Audience Engagement.” Factors for a successful audience engagement comprise a paradigm shift away from a “lecturing” towards a “dialogue” approach. This approach changes not only journalism, media and newsroom cultures: Educational institutions have to change their attitude accordingly. The experience of the participants suggests that a broad understanding of media and training organisations alike as “engaging organisations” brings with it several challenges and limitations but can help to raise trust.

Klaus Meier, Daniela Kraus, and Edith Michaeler: Audience Engagement in a Post-Truth Age. What it means and how to learn the activities connected with it. In: Digital Journalism, online first, 25 September 2018 (DOI: 10.1080/21670811.2018.1498295). If you do not have access: For the full paper, please send me a mail or use this link which provides some free eprints: https://www.tandfonline.com/eprint/zvKe58EtVWEJdvqYMNay/full.

Internationales Netzwerk innovamedia.net gegründet

Bildschirmfoto 2018-06-14 um 15.16.15Zusammen mit Prof. José A. García-Avilés (Elche/Spanien) und Dr. Andy Kaltenbrunner (Medienhaus Wien) durfte ich heute das internationale Netzwerk innovamedia.net ins Leben rufen: Das Netzwerk bringt Wissenschaftler und Journalisten zusammen, die sich mit Innovationen in Journalismus und Medien beschäftigen. Das Netzwerk wird unterstützt von einem „Advisory Team“, dem zum Beispiel angehören: Miriam Hernanz, Leiterin des RTVE Lab des spanischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Romanus Otte, Leiter des Axel Springer Global Network, Jens Radü, Leiter des Ressorts Multimedia, Der Spiegel, and Nevena Rsumović, Projektmanagerin am Center for Investigative Journalism in Serbien. Zurzeit sind 27 Mitglieder aus acht Ländern über innovamedia.net vernetzt.

Ziel des Netzwerks ist der Austausch von Ideen, die Kooperation in Projekten und die Veranstaltung von internationalen Konferenzen und Meetings. Das erste Event wird der Media Innovation Day am 19. Oktober 2018 in Wien sein. Wer in diesem Themengebiet arbeitet und Mitglied werden möchte, kann sich auf der Website eintragen. Fragen dazu gerne an mich per Mail.

Podiumsdiskussion auf ARD-alpha: Bildung im digitalen Zeitalter

Meier_ARD-alpha_Mai2018Der Fernsehbildungskanal ARD-alpha ist 20 Jahre alt. Zu diesem Anlass durfte ich an einer Podiumsdiskussion teilnehmen, die am 23. Mai gesendet wurde und die in der Mediathek abrufbar ist. Nach Keynotes von Bayerns Kultusminister Bernd Sibler und BR-Intendant Ulrich Wilhelm diskutierte ich mit Klaudia Wick (Deutsche Kinemathek Berlin), Sabine Frank (Google Deutschland), Prof. Dr. Hartmut Rosa (Friedrich-Schiller-Universität Jena) und BR-Fernsehdirektor Dr. Reinhard Scolik über die Herausforderungen der Digitalisierung für Politik, Gesellschaft und Medien. Welche Rolle spielen die Medien angesichts dieser Entwicklung? Wie hat sich der Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Medien im digitalen Zeitalter verändert?

Eine meiner Thesen: Der Bildungsauftrag muss noch stärker mit dem Informationsauftrag zusammenwachsen; Nachrichten müssen in Zusammenhänge gebracht und noch stärker erklärt werden, z.B. durch neue Erklärformate im Fernsehen selbst (z.B. Vorbild Kindernachrichten) oder auf digitalen Plattformen (z.B. Tagesschau auf Instagram). ARD-Brennpunkte könnten durch ARD-Orientierungspunkte ergänzt werden, damit die Menschen sehen, dass News nicht nur wichtig sind, wenn die Welt brennt, sondern auch um zu verstehen, wie Gesellschaft und Politik funktionieren, wie Probleme auch gelöst werden, dass Politik aus mühsamen Prozessen und Kompromissen besteht und nicht nur aus kurzen, oft provozierenden Soundbites/Statements der Nachrichtensendungen etc.

Constructive Journalism: article on the reaction of the audience published

ConstructiveThe international scientific journal „Journalism Practice“ has published my article „How Does the Audience Respond to Constructive Journalism?“ with a couple of other articles in a special issue on constructive forms in journalism. You can find my original article here; if you are interested, but do not have access, please send me a note.

Taking a holistic definition of constructive journalism as a basis, two experiments examined the audience responses to German-language news and features presented to readers and radio listeners in both constructive and non-constructive versions. The results are multifaceted. On the micro-level, constructive forms can counteract a negative view of the world because the audience recognises a solution-orientation and underlying spirit of hope. The increased willingness to share constructive stories indicates, on the macro-level, that constructive reporting can raise the perception of possible solutions and role models and hence encourage engagement and emulation. But the hopeful prospects should not be used to simply garnish a difficult problem at any price and maintaining a distance from positive examples is advisable—otherwise, the constructive story runs the risk of being perceived as a commercial or political influence.